Eloxalunterdruck - Der Prozess
1. Vorbereitung des Materials
Eloxieren
Eloxieren ist ein in der Industrie bewährtes Verfahren, damit Aluminium verschleißfest und beständig gegen Witterungseinflüsse sowie aggressive Umwelteinflüsse wird.
Eloxal steht für die elektrolytische Oxidation von Aluminium. Anders als beim Galvanisieren wird hier keine fremde Schicht auf dem Werkstück abgeschieden, sondern es erfolgt eine künstliche Oxidation der Oberfläche; mit der ein höchst ansprechendes, robustes Oberflächenfinish erzielt wird: Die mit Titangestellen kontaktierte Ware wird in einem Säureelektrolyt als Anode geschaltet und mit Gleichstrom beaufschlagt. Durch den dabei entstehenden Sauerstoff wandelt sich das Aluminium an der Oberfläche in Aluminiumoxid um. Es entstehen die sehr dünne, elektrisch isolierende Sperrschicht und die ca.5 - 25 μm starke Eloxalschicht.
Eine sehr harte und verschleißfeste Oberfläche, die aus offenen Kapillarporen besteht. Da die Aluminiumoxidschicht von der Oberfläche aus zu ca.1/3 in das Metall hineinwächst, ist die Haftung zum Untergrund besonders gut. Die transparente und farblose Schicht behält nahezu unverändert den Glanzgrad, der sich durch die evtl. mechanische (Bürsten) und/oder chemische Vorbehandlung (Entfetten, Beizen) des Grundmaterials ergeben hat.Sie besitzt eine sehr hohe Härte, ist ausgezeichnet verschleiß- und korrosionsfest und elektrisch nicht leitend. Sowohl das Verfahren als auch die Schicht sind umwelttechnisch absolut unbedenklich.
2. Druck
Eloxal-Unterdruck
Die eloxierten Aluminiumschilder werden bei uns im Eloxal-Unterdruck-Verfahren weiterbearbeitet. Die Beschriftung wird hierbei nicht mit bindemittelhaltigen Farben auf die eloxierte Oberfläche aufgedruckt, sondern es werden extrem feinpigmentierte Farbstoffe in die offenen Poren der Eloxalschicht eingelagert. Die Farbe ist somit nicht auf, sondern geschützt im Material.
Man erhält für den Prozess typische, sehr dekorative Einfärbungen, die den metallischem Charakter des Aluminiums unterstreichen.Bei der Farbgebung ist jedoch die Eigenfarbe des eloxierten Aluminiums und das Fehlen der Farbe „Weiß“ (es gibt keine entsprechend kleinen Farbpigmente) zu bedenken. Da alle klassischen Farbsyteme/ Modelle (CMYK, RAL, Pantone, HKS usw.) auf der Grundlage eines weißen Papieruntergrundes entwickelt worden sind, sind die Farbvorgaben aus solchen Systemen nur annähernd nachstellbar.
3. Sealing
Verdichtungsprozess
Durch einen anschließenden Verdichtungsprozess – das sog. Sealing – werden die Eloxalporen unter Einschluss der Farbpigmente versiegelt. Zum Verdichten wird das Material in kochendes, vollentsalztes Wasser getaucht
Durch die Umwandlung des oberflächennahen Aluminiumoxids in größervolumiges Aluminiumoxid-Hydrat quillt die Eloxalpore zu.
Auch die Verdichtungsschicht ist transparent, die Farbbrillanz und edle Oberflächenanmutung bleibt also erhalten.Der sorgfältig durchgeführte Verdichtungsprozess in hochreinem Wasser ist entscheidend für die positiven Eigenschaften der Eloxalschicht, was bei uns durch kontinuierlichen, prozessgesteuerten Austausch des Wassers sichergestellt wird.
Die anorganische Oberfläche, die in diesen drei Schritten entstanden ist, überzeugt durch eine Vielzahl positiver Merkmale. Vorraussetzung für eine gleichbleibende Oberflächengüte / Mattgrad und Farbgleichheit der eingefärbten Eloxalschicht, aber auch der übrigen Schichteigenschaften ist die zuverlässige Einhaltung aller Prozess-Parameter im Beiz- und Eloxalprozess. Wir eloxieren mit eigenem prozessfähigen Galvano-Automaten unter umweltzertifizierten Bedingungen. So wird beispielsweise durch automatisch gesteuerte Dosierpumpen eine kontinuierliche Erneuerung der Prozesschemikalien und damit eine konstante Qualität des Beizbäder und des Eloxalelektrolyten sichergestellt.
Die täglichen Analysewerte und die kontinuierliche Aufzeichnung aller prozessrelevanten Messwerte erlauben jederzeit eine lückenlose Dokumentation der Schichtqualität der Eloxalprodukte.
Eigenschaften
- Farbgebung unlöslich im Grundmaterial eingelagert.
- Beständig gegenüber allen inaktiven Stoffen im neutralen Bereich zwischen pH 5 bis pH 8, insbesondere absolut beständig gegen Öle, Fette, Kraftstoffe und Lösemittel
- Sehr harte kratzfeste und glatte Oberfläche, dadurch sehr leicht zu reinigen (Anti-Grafitti-Effekt)
- Vickershärte ca.250 - 350 HV 0,1
- Hohe Außenwitterungsbeständigkeit
- Hohe Lichtechtheit der meisten Farbtöne(z.B. Schwarz >8, nach Blaumaßstab ISO 2135) Dekorativer, metallischer Charakter
- Leicht zu verformen
- Preiswert im Vergleich zum geätzten Schild
- Temperaturbeständig dekorativ bis 115°C / funktionell bis ca.500°C
- Geringes Gewicht, daher sehr gut geeignet zur Befestigung mit Kleber
- Gut recyclefähig
- Toxisch unbedenklich in medizinischer und lebensmittelrechtlicher Hinsicht
- Barcode, Serien-Nr. oder individuelle Texte aus beigestellten Dateien kostengünstig möglich
- Leicht nachbeschriftbar mit Laser, Schlagzahlen, Nadelprägen, Ritzen, Gravieren, Filzstift
- Fotorealistische Bilder/ Rasterdruck und Farbverläufe leicht möglich durch moderne Digitaldrucktechnik
Einschränkungen
- Preiswert im Vergleich zum geätzten Schild
- Nicht dauerhaft beständig gegen starke Säuren und starke Laugen, insbesondere im alkalischen Bereich über pH 9 erfolgt eine rasche und vollständige Zerstörung der Eloxalschicht und der Beschriftung > Alternative: Geätzte Metallschilder aus Edelstahl, bedruckte Kunststoffschilder aus PVC, gelaserte Kunststoffschilder aus PEEK
- Eingeschränkte Farbauswahl: Farbton „weiß“ im Eloxal-Unterdruck nicht möglich, da weiße Farbpigmente größer sind als die Kapillarporen > Alternative: Bedruckte Metallschilder