Welche Farben für meinen Drucker
Welche Farben für meinen Drucker?
Die meisten Farbdrucker haben eines gemeinsam: bestückt mit den Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz erzeugen sie vielfarbige Grafiken und fotorealistische Bilder. Wenn man sich auf dem Druckermarkt jedoch einmal umschaut stellt man fest das es Drucker mit 6, 8, 10 oder mehr Farbkanälen gibt. Wozu sind die gut?
In der Praxis hat der CMYK-Farbraum abhängig von Tinten, Bedruckstoffen und sonstigen Umgebungsbedingungen Schwächen. So ergeben Gelb und Magenta nicht immer ein leuchtendes Rot, und auch so manches Orange sieht eher bräunlich aus. Um diese Schwächen auszugleichen werden bei manchen Druckern zusätzliche Prozessfarben hinzugefügt, die bei der Erstellung der ICC-Profile in den Druckerfarbraum mit einfliessen und so den Farbraum erweitern. Diese Farbräume mit mehr als 4 Druckfarben, zum Beispiel, orange, Grün oder Rot, werden Hi-Fi-Farben genannt, und finden Ihren Einsatz überwiegend im Proof- oder Fine Art-Bereich.
Im Vierfarbendruck werden helle Farbtöne durch immer stärkeres Aufrastern der Primärfarben erzielt. Um auch helle Farbtöne in hoher Qualität mit einer hohen Rasterdichte darzustellen wurden Lightfarben als helle Varianten der Primärfarben eingeführt. Lightfarben erhöhen den Farbraum nicht, spielen aber speziell bei Haut und Pastelltönen ihre Stärken aus, beziehungsweise optimieren mit hellen Varianten von Schwarz die Darstellung von Graustufen. Bei vielen modernen Druckern haben Lightfarben an Bedeutung verloren, da diese mit dem Variieren der Tintentropfengröße auch nur mit vier Farben die Darstellung heller Farbtöne optimieren.
Eine weitere Tintenkategorie sind die Spotfarben. Diese Farben erweitern weder den Farbraum noch optimieren sie die Druckqualität, haben aber trotzdem wichtige Funktionen: weiße Tinte beispielsweise wird mit farbigen oder transparenten Materialien verwendet, Metallicsilber kann allein oder im Zusammenspiel mit Prozessfarben Metalliceffekte erzeugen, Primer können die Haftung von Tinten auf bestimmten Materialien erhöhen, und im Textildruck lassen sich mit Neonfarben schöne Effekte erzielen. Hier sind die Übergänge durchaus fliessend, Metallicsilber gemischt mit Prozessfarben ergeben viele andere Metallictöne, und im Textildruck gibt es Möglichkeiten durch einbeziehen von Neonfarben bei der ICC-Profilerstellung die Druckfarben „bunter“ wirken zu lassen. Die Spotfarben sind regulär nicht mit im ICC-Profil eingebunden, sondern werden als separate Farblayer durch die RIP-Softwares direkt angesprochen.