Der Lab-Farbraum
Was ist der Lab-Farbraum?
CMYK und RGB kennen wir alle, doch sobald es um Messwerte von Spektrophotometern geht, Farbersatz oder auch in der Grafiksoftware hinterlegten Pantonefarben, haben wir plötzlich eine weitere Option: Lab?
Gleiche CMYK- und RGB-Werte ergeben leider nur theoretisch immer den gleichen Farbeindruck. In der Praxis dagegen hängt die erzeugte Farbe stark von den Eigenschaften des farbdarstellenden Geräts oder der Druckmaterialien ab. Deshalb gilt der CMYK- und auch der RGB-Farbraum als „geräteabhängig“. Es braucht also Farbwerte die geräteunabhängig immer die gleiche Farbe definieren. Eine solche Farbreferenz bietet das CIE-Normvalenzsystem mit dem Lab-Farbraum. Unsere RIP-Softwares nutzen den Lab-Farbraum beispielsweise um Farbwerte aus einem Quellfarbraum (ISO Coated, FOGRA 39, Adobe RGB etc.) in den gewünschten Druckerfarbraum umzurechnen.
Mit verlässlichen Druckerprofilen ergibt beispielsweise ein mit einem Spektrophotometer eingemessener Farbwert auf unterschiedlichen Druckern immer eine möglichst genaue Farbdarstellung, im Optimalfall sieht die Farbe auf unterschiedlichen Druckern immer gleich aus, CMYK-Werte müssten wir für jede Drucker-/Material- und Tintenkombination separat ermitteln.
Der Lab-Farbraum ist das Resultat von Untersuchungen zur Reaktion auf Farbreize einer Reihe von Versuchspersonen, die gemittelt den CIE-Normalbeobachter ergeben. Im dreidimensionalen Lab-Farbraum, basierend auf der Gegenfarbtheorie, befinden sich entlang der a-Achse die Farben von Grün zu Rot und auf der b-Achse die Farben von Blau zu Gelb. Die L-Achse steht für die Helligkeit. Die Farbabstände werden in ΔE (auch dE oder Dlta E geschrieben) angegeben. Der Lab-Farbraum ist über die Norm ISO11664-4 genormt.